Geschichte
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Seit jeher fragen sich die Menschen, wie sie wertvolle Dinge von materiellem oder emotionalem Wert vor unbefugtem Zugriff durch Dritte schützen können.
Im alten Ägypten wurden ausgeklügelte Systeme von Falltüren, Schließfächern in Tempeln und Pyramiden verwendet.
In der Zeit des Römischen Reiches gab es Wertbehältnisse, in denen Juwelen und wertvolle Gegenstände versteckt wurden. Im Mittelalter erschienen Koffer aus Eisen mit massiven Vorhängeschlössern oder mit soliden Schlössern.
Zeichnungen aus dieser Zeit beweisen die große Kunst des Schlosserhandwerks. Das zeigt sich bei der Herstellung von Verschlüssen die den Deckel des Behältnisses um den Umfang herum verriegeln. In England wurden im 19. Jahrhundert riesige Schränke gefunden, die mit Stahlstäben verschlossen würden, deren Alter mit etwa 1000 Jahren definiert ist.
Die Geschichte des gepanzerten Schrankes, wie wir sie heute kennen, beginnt erst Ende des 18. Jahrhunderts, als mit den politischen Veränderungen in Europa (Französische Revolution, Napoleonische Kriege) die Tendenz bestand, wichtige Dokumente, Wertpapiere an einem für andere unzugänglichen Ort zu verstecken und sie gleichzeitig vor Feuer und Plünderungen zu schützen.
1825 gründete Alexander Fichet in Paris eine professionelle Schlosserei und 1840 baute er nach mehrjähriger Erprobung und harter Arbeit den ersten modernen feuerfesten Safe.
Auch in Italien, an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, finden sich Tresore. Dabei wurde großer Wert auf anspruchsvolle Schlösser und dekorative Elemente gelegt, die viel handwerkliches Geschick erfordern.
Gleichzeitig gründeten Charles und Jeremiah Chubb 1835 in England eine Fabrik, die Panzerschränke herstellte, die gesammelte Werte vor Einbruch und Feuer schützen sollten. Diese Konstruktionen enthielten große Mengen an feuchtem Holz und Sägemehl zwischen den Doppelwänden, was für damalige Verhältnisse ein hervorragendes Wärmedämmmaterial war. Später wurde diese Füllung durch Asche ersetzt.
Gleichzeitig verwendete der Konstrukteur Jack Herring in den USA hydratisierten Gips als Wärmeisolator, der zwischen die Stahlbeschichtungen des Tresors geschüttet wurde, um ihm einen feuerfesten Charakter zu verleihen.
1856 wurde in Dortmund die Panzerkassenfabrik Pohlschroeder gegründet und 1858 gründete Louis Bode sein Unternehmen in Berlin das im 1924 Panzer AG Berlin umbenannt wurde. Einige Jahre später in der Schweiz 1862 gründete Franz Bauer eines der größten Unternehmen der Branche, das 1915 in Bauer AG umgewandelt wurde. Alle oben genannten Unternehmen sind bis heute erfolgreich tätig und produzieren hochwertige passive Sicherheitsvorrichtungen.
Mit dem aggressiv wachsenden Kapitalismus wuchs die Nachfrage nach Tresoren. Immer mehr Hersteller traten auf den Markt und boten ihre Produkte an und noch raffiniertere Schlösser und Türschließsysteme wurden entwickelt.
1852 gründete Franz Wertheim in Wien eine Werkstatt zur Herstellung von Tresoren, die später zum bestimmenden Faktor für andere Hersteller im österreichisch-ungarischen Reich mit Standorten in Prag, Budapest, Bratislava oder Krakau werden sollte.
In Europa können wir über spezifische Trends bei der Modellierung des Aussehens der Kasse und der Art und Weise, wie sie geschlossen werden, sprechen. Die deutsche Schule ist sehr dekorativ. Wunderbare Ornamente, Ecken, Kronen, Schilder geben der ganzen Kasse ein sehr gediegenes Aussehen. Das Gegenteil ist die österreichische Schule, die ohne Neorokoko-Dekorationen ein fast asketisches Aussehen annimmt.
Auch französische Tresore aus dieser Zeit waren sehr charakteristisch. Anstelle einer typischen Krone hatte der obere Teil einen flachen Sockel, der breiter war als der Tresor, der normalerweise dekoriert war. Oftmals gab es in diesen Tresoren auch stark betonte Zahlenschlösser – im Mittelteil der Tür ein großer runder Ring und innen Buchstabenknöpfe.
Die Tresore belgischer oder niederländischer Hersteller sahen sogar noch anders aus. Von außen findet man selten viele Dekorationen, aber sie hatten sehr ausgeklügelte Schließmechanismen, die ihren Innenräumen viel Charme verliehen.
Wenn wir über die Entwicklung der europäischen Schlossereiindustrie aus dieser Zeit schreiben, dürfen wir nicht vergessen, dass sie sich gleichzeitig auch in Amerika sehr dynamisch entwickelte. Es ist schwierig, zuverlässige Quellen zu finden, die auf Entwicklungstrends und die Erstellung eigener Konzepte durch amerikanische Konstrukteure hinweisen, aber britische und deutsche Einflüsse sind hier deutlich zu erkennen.
Ein Beispiel ist die Geschichte des 1859 von Charles Diebold und dem deutschen Einwanderer Fred Bahmann gegründeten Unternehmens mit dem Titel „Diebold, Bahmann & Co.“. Bahmann und der österreichische Einwanderungsjournalist Gustav Mosler trennten sich später und gründeten eine Produktionsstätte, die feuerfeste Tresore herstellte, die dann den Bedarf des amerikanischen Marktes deckte. Die Tatsache, dass in nur 15 Jahren ihres Bestehens diese eine Fabrik mehr als 30.000 feuerfeste Tresore produzierte, meist auf Einzelbestellung von Banken und Unternehmern, beweist wie groß die Nachfrage nach Tresoren damals war.
Damals werden immer mehr Manufakturen in Europa gebaut, die ihren Kunden Tresore in verschiedenen Ausführungen anboten: Schlüsselschlösser, Codeschlösser, Geheimschlösser, zweite Türen, für Unbefugte unsichtbare Verstecke usw.. Das Hauptziel des Unternehmens war es, seinen Kunden ein umfangreiches Sortiment an Produkten und Dienstleistungen anzubieten. Kurz gesagt, die Branche boomte und die Nachfrage wuchs ständig. Es genügt hier zu erwähnen, dass es in Deutschland zur Zeit Kaiser Wilhelms II. etwa 1000 Tresorfabriken gab, was eine beträchtliche Zahl im Vergleich zu England war, wo es im gleichen Zeitraum nur 300 gab.
Die hier zuvor erwähnten Tresore, wurden in Manufakturen hergestellt, in denen man viel Zeit in die ausgeklügelten technischen Lösungen und auch deren Schönheit investierte. Das gab den frühen Panzerschränken eine Seele. Einige von ihnen sind echte Meisterwerke der dekorativen Kunst und der mechanischen Lösungen. Die Tresore, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind, konzentrierten sich mehr und mehr auf die Sicherheitsfunktion, aber ihr Erscheinungsbild verlor an Schönheit. Automatisierung der Produktion und Kostensenkung standen ebenfalls im Vordergrund. Es ist daher schwierig, die Seele in Tresoren zu sehen, die derzeit in automatisierten Produktionslinien hergestellt werden. Wir sind am meisten von den Tresoren fasziniert, die nicht nur schützen, sondern auch dekorieren.
In diesem kurzen historischen Überblick ist es aufgrund der großen Anzahl von Herstellern, Stilen, einzigartigen Schließsystemen und Schlössern schwierig alle Informationen über die Geschichte der Tresore zu vermitteln. Im Laufe von zwei Jahrhunderten hat sich in der Technologie der Tresorproduktion viel verändert, immer neue Lösungen für Schließanlagen und Materialien wurden entwickelt. Glücklicherweise finden Sie immer noch schöne Tresore aus dieser Zeit, aber sie benötigen in der Regel viele Stunden Arbeit, um ihren früheren Glanz wiederherstellen zu können.
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